Bei einem Standbild handelt es sich um eine weitere Darstellungsform der in niederösterreich weit verbreiteten, in Stein gemeiselten, Heiligenfiguren.
Erscheinungform eines Standbilds:
Fehlt bei einem Bildstock oder Marterl der Sockel gänzlich oder ist nur sehr niedrig, so spricht man von einem Standbild. Eine frei stehende menschliche Figur wird in einem solchen Fall auch einfach Statue genannt. Sehr häufig sind die Darstellungen des Heiligen Florian, des Heiligen Nepomuk und des Heiligen Donatus.
Ein schönes und gut erhaltenes Beispiel für ein Standbild findet man im niederösterreichischen Ziersdorf.
Dreifaltigkeits-Standbild in Ziersdorf: Auf dem quadratischer Sockel ruht als kurzer Schaft eine Rundsäule. Auf der wiederum quadratischen Kragenplatte thront die leider unvollständige Dreifaltigkeit.
Das Antlitz des sitzenden Gottvaters mit Krone ist sehr deutlich ausgearbeitet. In den Händen hält er Jesus am Kreuz. Die Darstellung des Heiligen Geistes in Form einer Taube fehlt zum Zeitpunkt der Aufnahme im Februar 2007. Ob diese restauriert wird oder abhanden kam, ist nicht bekannt. Das Marterl steht vor einem Haus am südlichen Ziersdorfer Ortsrand in der Kremser Straße, die nach Radlbrunn führt, nahe der Franz-Josefs-Bahn. Standbild-Marterl XL-Foto 400x960
Standbild in einer Mauernische an einem Haus in Parisdorf (bei Maissau)
Hierbei handelt es sich um eine selten, da bemalte Dreifaltigkeits-Darstellung (Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist)
Dieser Heilige Florian steht in der Ortsmitte von Harmannnsdorf. Die Inschrift auf dem Sockel des Standbildes lautet: Hl. Florian beschütze unsere Heimat.
Die Katastralgemeinde Harmannsdorf befindet sich in der Marktgemeinde Burgschleinitz-Kühnring, im politischen Bezirk Horn. Im niederösterreichischen Schloß Harmannsdorf lebte auch Berta von Suttner.
Ursprünglich stand der Heilige Florian von Harmannsdorf beim Teichgarten vis a vis des Heiligen Donatus. Beide Marterl wurden nach Maissau gebracht, weil sie sich angeblich auf Privatgrund befanden. 1988 wurde der Hl. Florian vom Ortsvorsteher von Harmannsdorf zurückverlangt, was letztendlich auch wegen eines Mißverständnisses abgelehnt wurde. Man beauftragte den Bildhauer Friedrich Sattler zur Anfertigung eines neuen Florians, um diesen auf einen neuen Sockel vor der Kapelle aufzustellen. Nach der Anfertigung und feierlichen Einweihung 1989 sollten dann noch kleine Nachbearbeitungen durch den Bildhauer vorgenommen werden, was jedoch nicht geschah. Es stellte sich nämlich heraus, daß Sattler von seinem ehemaligen Helfer ermordet wurde. Dieser soll bereits in Jugendjahren seine Mutter getötet haben.